Die Le­gende vom Zahn­wurm

Lange Zeit war der Glaube verbreitet, dass ein Zahnwurm für die Löcher in den Zähnen und den damit verbundenen Schmerzen verantwortlich sei…

. . . und jede noch so alte Geschichte enthält auch immer ein Stückchen nachvollziehbare Wahrheit, die sich selbst aus den verschiedensten Blickwinkeln bis in die Gegenwart nachvollziehen lässt. Tatsächlich erscheint uns heute die Ursache für die Löcher in den Zähnen in Gestalt von Würmern . . .

Eine ganz alte Geschichte

Zahnschmerzen waren schon auf Tontafeln und Papyrusrollen der ersten Hochkulturen ein Thema.

Der erste namentlich bekannte Arzt und Zahnarzt der Weltgeschichte soll Hesire im alten Ägypten (etwa 2700 v.Chr.) gewesen sein, der mit dem Titel „Großer der Zahnärzte und Ärzte“ geehrt wurde.
Einer Basaltstatue aus 600 v. Chr., die im Vatikanischen Museum zu sehen ist, kann man entnehmen, dass er „Oberarzt der Zahnärzte am Hof“ genannt wurde.

Eine Papyrus-Schriftrolle aus dem alten Ägypten stellt die größte Aufzeichnung über altägyptische Medizin dar. Hierbei handelt es sich um den längsten medizinischen Papyrus mit einer Gesamtlänge von 20 Metern.
Die Schriftrolle dieses Papyrus bestand ursprünglich aus 108 durchnummerierten Kolumnen, die während des Zweiten Weltkriegs allerdings so stark beschädigt wurden, dass einige Kolumnen nur noch in Fragmenten vorhanden sind und ein großer Teil sogar leider ganz verloren ging.
Die 108 Kolumnen waren unterteilt in 877 magische Formeln und Heilmittel.
Obwohl der Papyrus voller Beschwörungen zur Vertreibung krankheitsverursachender Dämonen ist, finden sich doch Beweise für empirische Behandlung und Beobachtung.
Er enthält Kapitel über Darm-Erkrankungen und Parasiten, Augen- und Hautprobleme, Empfängnisverhütung und gynäkologische Erkrankungen, Zahnheilkunde, die operative Behandlung von Abszessen und Tumoren, das Richten von Knochen und Verbrennungen sowie eine Abhandlung über Herz und Gefäße und ein kurzes Kapitel über klinische Depressionen.
Auch die Behandlung von Unterkieferfrakturen mittels manueller Reposition und anschließendem Schienenverband wird beschrieben.

Bei zahlreichen archäologischen Funden kann man davon ausgehen, dass manche als „Therapie“ einzuschätzende Maßnahme erst nach den Tod im Rahmen der Mumifizierung stattfand, da die Ägypter die Körper ihrer Toten möglichst vollständig und intakt ins Reich des Osiris verabschiedeten.

Im Winter 1872/73 kaufte Georg Ebers den Papyrus in Luxor mit den Geldern des Königs von Sachsen (15.000 Taler) und Geld aus dem Universitäts-Reisestipendienfond (25.000 Taler), gliederte ihn in die Bestände der Universitätsbibliothek Leipzig ein und veröffentlichte 1875 eine zweibändige originalgetreue Nachbildung mit Kommentar und Glossar.
Das Manuskript befindet sich bis heute in der Universitätsbibliothek Leipzig.

Die Behandlung des Zahnwurmes

wurde zu jeder Zeit und an jedem Ort, an dem sich dieser Glaube hielt, in einer rituellen Beschwörung, mit dem Auftragen von schmerzlindernden Mitteln und dem Aderlass vollzogen.
Man ging davon aus, dass ein Ungleichgewicht der Körpersäfte Krankheiten hervorrufen könnte und zur Heilung nun die überschüssigen oder verdorbenen Säfte entfernt werden müssen.
Grundsätzlich wurde angenommen, dass überall im Körper aus verdorbenen Säften Würmer hervorgehen.

Dabei hatte schon Hippokrates erkannt, dass Zahnschmerz durch Zahnpflege vermeidbar ist. Der große griechische Arzt der Antike schrieb um 400 v.Chr.:
«Die Karies wird nicht durch einen Wurm verursacht, sondern es spielen andere Dinge eine Rolle.»
Und er empfahl, Zähne und Zahnfleisch täglich zu reinigen.

Es begann die Entwicklung von Zahnreinigungsmitteln, zunächst aus zermahlenen Knochen, Horn oder Muschelschalen oder deren Asche, versetzt mit Bimsmehl, Natron und Myrrhe, auch zerriebenes Salz wurde verwendet.

Zahnstocher aus Holz, Federkiel oder anderen Materialien waren in allen Kulturen bekannt.

Zahnbehandler im alten Rom waren meist griechische Sklaven, die, wenn es ihnen gelang, Schmerzen zu beseitigen, ihre Freiheit zurück erlangten und sogar sozial aufsteigen konnten.

Die Zähne mussten bei den Römern um die Zeitenwende herum einen sehr hohen Stellenwert besessen haben, denn es gibt Überlieferungen von tongefertigten Gebissen, die als Dankesgaben an einen Retter in der Not erbracht wurden.

Der Leibarzt von Kaiser Claudius (10 v.Chr.) empfahl zur Behandlung Spülungen, Einlagen und Kaumittel sowie die Räucherung mit Bilsenkrautsamen, die aus diesem Grunde als herba dentaria bezeichnet wurden.
Dabei deutet er an, dass bisweilen einige Würmchen bei der Behandlung ausgespien werden.

Hildegard von Bingen (1098–1179) glaubte ebenfalls noch an den Wurm, erkannte aber mangelnde Hygiene als Ursache. Durch Spülen mit Wasser sollte die Ablagerung vermieden werden, die sich um den Zahn legt und die gefürchteten Würmer hervorbringen konnte.
Sie empfahl Aloe und Myrrhe sowie Kohlerauch.

Noch im 14.Jahrhundert war der Chirurg Guy de Chauliac der Überzeugung, dass Würmer die Karies verursachen.

Der Theorie vom Zahnwurm folgte die Parasitentheorie, gefolgt von der Entzündungstheorie. Man erkannte, dass bestimmte Stoffwechselprodukte aus der chemischen Umwandlung von Nahrungsbestandteilen mit der Kariesentstehung zusammenhängen.

Erst durch den Mikrobiologen Philip D. Marsh (1994) erfolgte ein wissenschaftliches Umdenken, welches zur „ökologischen Plaquehypothese“ geführt hat.

Betrachtet man die Mundflora genauer unter dem Mikroskop, so erkennt man zweifellos wurmähnliche Formen der hier aktiven Mikroorganismen, die unter ganz bestimmten Bedingungen in einer durchaus faszinierenden Symbiose die härteste Substanz unseres Körpers auflösen können . . .

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