Das Titelbild zeigt eine Kursarbeit zweier Vollkeramikkronen in der gleichen Zahnfarbe, jedoch unterschiedlicher Alterstypen. Die Krone auf Zahn 11 (rechte Körperseite) ist eine Alterskrone, auf 21 die jugendliche Krone.
Im 👉 ersten Teil des Beitrages
ging es um den Aufbau, die Struktur, Zusammensetzung, die Form und Farbwirkung der natürlichen Zahnkrone.
In diesem zweiten Beitragsteil zur Blogparade “CORONA-mal anders” geht es um die Herstellung der Zahnersatz-Krone, die exakt nach dem Vorbild des Originals gefertigt wird. In Form, Farbbrillanz und Funktion.
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Die Zahnkrone ist einer der schönsten und brillantesten Schätze, die die Natur uns geschenkt hat.
Ist die natürliche Zahnkrone durch Karies oder durch einen Unfall zu großen Teilen beschädigt worden, so dass die Substanzverluste nicht mehr durch eine Füllung zu reparieren sind, dann wird der Kronenanteil des Zahnes durch eine festsitzende Zahn-Ersatz-Krone wieder vervollständigt.
Dafür entfernt der Zahnarzt zuerst die Karies, damit nicht später unter der Ersatz-Krone die Bakterien unbemerkt ihr zerstörerisches Werk wieder aufnehmen können. Der verbleibende Kronenstumpf wird dann zur Aufnahme der neuen Krone entsprechend in Form gebracht. Dafür trägt der Zahnarzt ringsherum so viel wie notwendig, aber so wenig wie möglich an Zahnsubstanz ab, denn die Krone muss eine gewisse Stärke haben, um genügend Stabilität, aber auch eine natürliche Ästhetik zu gewährleisten. Natürlich schützt und stabilisiert sie auch den verbleibenden natürlichen Zahnstumpf, um diesen noch lange funktionsfähig im Kieferknochen zu erhalten.
Nach der Präparation des Kronenstumpfes wird dieser abgeformt oder gescannt und aufgrund dieser Daten kann nun im Dentallabor die Krone in exakter Passung hergestellt werden. Nach einer Einprobe in der Praxis wird sie dann endgültig und fest mit dem Zahnstumpf zu einer Einheit verbunden.
Die Herstellung einer Zahnkrone im Dentallabor
Der Zahntechniker erlernt in seiner Ausbildung die genaue Anatomie und Physiologie der Zähne, um ihre besonderen Merkmale so in Form und Funktion zu rekonstruieren, dass im Ergebnis die perfekte Kopie des natürlichen Vorbildes entsteht.
Die Natur arbeitet nach den Regeln des Form-Funktions-Gesetzes, gute Zahntechniker auch.
Damit stellt der Zahntechniker nicht nur den Zahn in seiner ursprünglichen Form wieder her, sondern ermöglicht damit auch ein normales Kauen, Sprechen und das ästhetische Aussehen des Menschen.
Die detailgetreue Ausformung der Schneidekanten und Kauflächen, der Kontaktflächen der Zähne innerhalb der Zahnreihe und zum jeweiligen Zahn im Gegenkiefer, die Gestaltung der Oberflächentexturen und die Auswahl des geeigneten Materials machen die neue Krone zu einem Schmuckstück, was nicht nur schön aussieht, sondern auch der Belastung des Kaudruckes stand hält.
Heute ist die Vollkeramikkrone die angesagteste Lösung unter den Kronen, weil sie am besten physiologisch verträglich ist und damit eine sehr schöne natürliche Ästhetik auf einfache Art zu erreichen ist.
Auch die Vollkeramikkrone gibt es wieder in verschiedenen Varianten; je nach Einsatzgebiet (Front- oder Seitenzahnbereich), nach vorhandenen Platz- und Biss-Verhältnissen und nach dem Anspruch und Budget des Patienten.
Du hast die Wahl zwischen Voll-Zirkonoxid-Materialien,
- dabei wird die Mundsituation abgeformt oder digital erfasst und ans Labor übermittelt;
- im Dentallabor wird die Krone am Computerbildschirm rekonstruiert und
- mittels CAD/CAM Technik aus einem Rohling heraus gefräst,
- erhält nach dem Fräsen ihre Farbgebung und wird in einem Spezial-Ofen versintert
- auf dem Modellstumpf aufgepasst
- mit ein wenig Feinarbeit erhält sie anschließend noch ein wenig spezifische Farbanpassung und die natürliche Oberflächentextur.
Vollkeramikkronen werden auch im Press-Verfahren hergestellt.
Hierbei wird zunächst:
- nach der Abformung ein Gipsmodell hergestellt,
- darauf die Wachskrone modelliert,
- über ein Einbettverfahren die Hohlform davon erstellt,
- in die dann nach einem Vorwärm- und Pressprozess die Keramikmasse hinein gepresst wird
- Nach dem Abkühlen der Einbettmasse wird die gepresste Krone vorsichtig heraus gelöst,
- auf den Gipsstumpf aufgepasst und vorpoliert.
- In anschließenden 2-3 Brennvorgängen im Keramikofen kann noch ein wenig die Farbe angepasst und der Glanzgrad eingestellt werden.
Die richtige Oberflächentextur und der Glanzgrad der Keramik machen einen großen Teil der natürlichen Farbwirkung einer Zahnkrone aus.
Im Frontzahnbereich, wenn ganz individuelle und spezifische Farbcharakteristika in die Zähne eingearbeitet werden sollen, wählt man die Variante der Verblendung von Zirkon- oder auch von gepressten Kronen- und Brückengerüsten.
Diese Gerüste werden in verkleinerter Zahnform konstruiert und gefräst und werden noch entsprechend dem natürlichen Vorbild des jeweiligen Patienten mit verschiedenen Keramikmassen in mehreren aufeinanderfolgenden Bränden zur endgültigen Form aufgebaut.
Der geübte Keramik-Zahntechniker kennt seine Keramikmassen, er oder meistens sie 😃 weiss, wie diese miteinander zur Wirkung kommen, wie Farbe und Licht und innere Strukturen aufeinander aufzubauen sind, um die perfekte Fälschung des Originals zu erhalten.
Deshalb ist es sinnvoll, dass der Zahntechniker selbst die individuelle Farbbestimmung direkt am Patienten vornimmt.
Der Zahntechniker schaut
- nicht nur die Grundfarbe der Zähne an,
- auch die Struktur von Dentin und Zahnschmelz,
- die Beschaffenheit und Oberflächentextur der Zähne,
- die Farbe des Zahnfleisches,
- die Hautfarbe,
- den Patient in seiner Gesamtausstrahlung.
Damit bekommt er viele wichtige Informationen und den persönlichen Bezug zu dem Menschen, (zu) dem die neue Krone passen soll.
In diesem kleinen 👉Video meines Lieferanten siehst Du im Schnelldurchlauf, wie eine Keramikkrone entsteht.
Die Keramikmassen werden aus Pulver und Flüssigkeit zu einer cremigen Paste angemischt und mit dem Pinsel aufgetragen.
Die Dentin-Masse (bildet den Hauptteil, den Körper des Zahnes) ist bei den meisten Herstellern rosa eingefärbt und die Schneidemassen blau-grün.
Die Einfärbung dient dem Zweck, dass der Techniker gute Kontrolle und Überblick über die verschiedenen Massen beim Aufschichten der Krone behält. Denn dabei geht er nach seinem Schichtschema vor, was er mit der individuellen Farbbestimmung erkannt hat und nun auf die Krone überträgt.
Somit gelingt es leicht, die einzelnen Massen scharf gegeneinander abzugrenzen oder auch ineinander übergehend zu platzieren. Gewünschte innere Farb- und Lichteffekte und natürliche Strukturen werden auf diese Art in die Krone eingebaut und verleihen ihr eine räumliche Farbwirkung aus der Tiefe heraus.
Mit dem Brand verschwinden diese Farben zur Unterscheidung der verschiedenen Massen.
Die spätere Zahnfarbe entsteht jetzt mit dem Brennen der geschichteten Kronen.
Eine Keramikverblendung erfordert meist 2-3 Brände in speziellen Öfen unter Vakuum, wobei sich die einzelnen Partikel der aufgetragenen Massen im Schmelzprozess miteinander verbinden.
Stell es Dir vor Deinem inneren Auge den Prozess vor, wie über tausende von Jahren in den Tiefen der Erdkruste lockere feinkörnige mineralische Sande unter stetig steigendem Druck und Hitze zu einem edlen Gestein verschmelzen – was in verschiedenen Farbtönen, mit verschiedenem Lichtbrechungsverhalten und Festigkeitsgraden dann zum Vorschein kommt. Meist noch unscheinbar in seiner Rohform, doch nach Bearbeitung, Feinschliff und Politur kann daraus ein wahres und begehrtes Schmuckstück werden.
So ist es auch mit unseren Keramikmassen. Es sind ganz gezielt ausgewählte und aufeinander abgestimmte feingemahlene natürliche Mineralsande, die im End-Ergebnis nach dem Brennen eine Einheit bilden, die den physikalischen Eigenschaften des Zahnschmelzes sehr nahe kommt.
Mit dem entsprechenden Know How über Schichtung, Brandführung und Bearbeitung entsteht damit ein ebenso ein brillantes Schmuckstück, was nicht nur Form und Farbe der natürlichen Originale wiedergibt, sondern auch noch eine wichtige Funktion als Teil des Kauorganes erfüllt.
Behandle Deine Zähne wie Schmuckstücke, die Originale wie auch die Ersatzkronen.
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2 Antworten
Meine Freundin arbeitet in einem Dentallabor. Sie hat schon viele Zahnkronen hergestellt. Den Prozess hat sie mir einmal erklärt. Das fand ich ziemlich spannend, weil sie die Prozesse der Entwicklung so genau erklärt hat.
Meine Schwester hat halt auch eine Krone. Sie hat sich ihren Schneidezahn mal selbst rausgehauen. Wie sie das angestellt hat, weiß ich selber nicht.